Minister Herbert Reul hat entschieden, Taser (polizeifachlich auch Distanzelektroimpulsgeräte genannt) in mehreren Polizeibehörden im Rahmen eines einjährigen Pilotversuches zu testen. „Wir müssen die Taser gründlich und in einem Langzeittest auf ihre Praxistauglichkeit hin prüfen. Erst danach können wir entscheiden, ob wir die Geräte flächendeckend für die NRW-Polizei einführen“, so der Minister.
Pilotbehörden sind die Polizeibehörden Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und der Rhein-Erft-Kreis. Die Erprobungsphase soll im Januar 2021 beginnen und umfasst zwölf Monate. Bis Frühjahr 2022 folgt dann eine Auswertung. Auf deren Grundlage wird anschließend über die Einführung der Distanzelektroimpulsgeräte für die NRW-Polizei entschieden. „Die Pilotbehörden decken die ganze Bandbreite der Polizei im Land ab: Von großen Behörden mit dementsprechend großen Einsätzen, über eine mittlere Behörde, die mit Fußball- und Claneinsätzen stark belastet ist, bis hin zum personalstärksten Landkreis ist alles dabei. So ist es wahrscheinlich, dass es auch zu verschiedenen Situationen kommt, in denen der Taser getestet werden kann“, sagt Reul.
Bereits ab dem 1. September 2020 wird eine Projektgruppe beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) eingerichtet. Diese wird sich um die Ausbildung und das Training der Polizistinnen und Polizisten sowie um die Anschaffung der Geräte kümmern.
Aktuell werden Taser in Nordrhein-Westfalen nur bei den Spezialeinheiten der Polizei NRW eingesetzt. Das LZPD hat gemeinsam mit dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW (LAFP) und unter Beteiligung von Polizeibehörden des Landes, den Einsatz von Tasern zuvor in einem internen Versuch erprobt. Nach Vorliegen des Berichts hat das Innenministerium über den Pilotversuch entschieden.