Einsatz gegen Messergewalt: Polizei kontrolliert über 12.000 Personen

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Einsatz gegen Messergewalt: Polizei kontrolliert über 12.000 Personen
Reul: Wir lassen nicht locker, bis es jeder kapiert hat.
PLZ
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Ministerium des Innern NRW
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Das Ministerium des Innern teilt mit:

Im Kampf gegen Gewaltkriminalität, insbesondere gegen Messergewalt, hat die nordrhein-westfälische Polizei gemeinsam mit Kräften der Ordnungsdienste am Freitag, 4. August 2023 erneut landesweit verstärkt kontrolliert. Mehr als 500 Kräfte waren beteiligt. In Bielefeld, Bonn, Düsseldorf und Köln waren die Beamtinnen und Beamte im Einsatz.

Innenminister Herbert Reul erklärt: „Wir lassen nicht locker, bis es jeder kapiert hat. Messer haben in der Hosentasche nichts verloren. Deshalb haben die Polizistinnen und Polizisten dieses Mal noch mehr Menschen kontrolliert, insgesamt 12.531.“

Die Beamtinnen und Beamten waren in den vier Städten vor allem dort unterwegs, wo viele Feierlustige den Freitagabend verbringen: In der Innenstadt von Bielefeld und Bonn, am Bonner Rheinufer, in den Waffenverbotszonen der Düsseldorfer Altstadt und auf den Kölner Ringen. Wie schon bei dem letzten Aktionstag wurde der größte Teil der Menschen in Düssseldorf kontrolliert. Landesweit stellte die Polizei 32 Messer sicher, darunter 9 verbotene Messer nach dem Waffengesetz und 23 Messer, die ausschließlich innerhalb der Waffenverbotszonen verboten sind. Zudem beschlagnahmte die Polizei einen Schlagstock und drei Reizstoffsprühgeräte – beides ist nach dem Waffengesetz verboten. In der Nacht fertigten die eingesetzten Kräfte insgesamt 55 Strafanzeigen (davon einmal wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz) und in 72 Fällen eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Zwei Personen nahm die Polizei vorläufig fest und drei Personen in Gewahrsam. 128 Personen wurde ein Platzverweis erteilt.

Herbert Reul: „Wir wollen mit unseren Kontrollen keinem den Start ins Wochenende vermiesen. Aber wir können und wollen nicht hinnehmen, dass zu viele Leute beim Verlassen der Wohnung das Messer greifen wie den Schlüssel oder den Geldbeutel. Zu oft wird das Messer zur lebensgefährlichen Waffe.“

Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen ist die Polizei in dieser Form gegen Messergewalt vorgegangen. Grund für den Kontrollschwerpunkt waren mehrere tragische Vorfälle in den vergangenen Wochen und Monaten, in denen Messer eine Rolle spielten. Allein am Feiertagswochenende vom 28. April bis 1. Mai 2023 kam es in acht Städten in Nordrhein-Westfalen zu Angriffen mit Messer. In Leverkusen erlag ein 35-jähriger Mann seinen schweren Stichverletzungen.

Im Jahr 2022 hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen insgesamt 5.081 Fälle mit dem Tatmittel „Stichwaffe“ erfasst. In 625 Fällen wurde dabei ein nach dem Waffengesetz verbotenes Messer benutzt. In 4.343 Fällen ein sonstiges Messer und in 113 Fällen eine andere Stichwaffe. Die nordrhein-westfälische Polizei reagiert mit den Kontrollen auch auf die gestiegenen Zahlen in den Bereichen Gewaltkriminalität sowie Kinder- und Jugendkriminalität.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110