Wenn das Wetter besser wird, nimmt auch die Zahl der Wildunfälle zu. Die meisten Unfälle dieser Art passieren in den Abend- und frühen Morgenstunden. Aber auch tagsüber kann es zu Wildwechsel kommen. Einen besonderen Gefahrenschwerpunkt stellen der Übergangsbereich zwischen Wald- und Feldzonen dar - Gegebenheiten, die im Kreis Paderborn oft vorkommen. Die entsprechenden Gefahrenstellen sind durch das Schild "Achtung Wildwechsel" gekennzeichnet.
Erkennen Sie die Gefahr
Achten Sie auf die Gefahrenzeichen "Wildwechsel", die besonders betroffene Strecken kennzeichnen. Aber auch auf anderen Straßen kann es zu plötzlichen Begegnungen mit Wildtieren kommen. Da die Tiere zumeist Herdentiere sind, ist mit weiteren Tieren zu rechnen, wenn eines die Straßenseite wechselt.
Glücklicherweise sind bei der überwiegenden Anzahl der Wildunfälle nur Sachschäden zu beklagen. Allerdings hat eine Kollision mit einem 20 Kilogramm schweren Reh bei Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne.
So verhalten Sie sich richtig, um Wildunfälle zu vermeiden:
- Geschwindigkeit bei unübersichtlichen Wald- und Feldrändern reduzieren
- Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete. Das Wild behält seine gewohnten Wege bei.
- Vorsicht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.
- Sie sehen ein Tier am Straßenrand? Abblenden, hupen, bremsen. Lenkrad festhalten
- KEINE unkontrollierten Ausweichmanöver in den Gegenverkehr vollziehen, sondern lieber einen Sachschaden in Kauf nehmen. Dieser geht zumeist glimpflicher aus, als ein Unfall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.
- Daran denken, ein Tier kommt selten allein. Weitere Tiere sind wahrscheinlich.
Was tun im Falle eines Unfalls?
- Zuerst muss die Unfallstelle durch das Einschalten des Warnblinklichts und durch das Aufstellen des Warndreiecks gesichert werden.
- Warnweste tragen.
- Polizei informieren. Nur bei einer Unfallaufnahme erstatten Versicherungen die entstanden Schäden. Die Polizei informiert den zuständigen Jäger, der sich um das getötete, verletzte oder geflüchtete Tier kümmert.
- Rechnen Sie außerhalb geschlossener Ortschaften stets mit Wild. Rehe und Hirsche sind dämmerungsaktiv, können aber auch gerade jetzt plötzlich tagsüber auftauchen. Wildschweine sind darüber hinaus auch nachts unterwegs. Insbesondere am Übergang von Wald und Wiese sowie entlang von Maisfeldern gilt besondere Vorsicht.
- Fahren Sie vorsichtig, seien Sie bremsbereit. Wählen Sie Ihre Geschwindigkeit so, dass Sie auch in Kurven jederzeit eine Vollbremsung machen können, ohne die Beherrschung über das Fahrzeug zu verlieren. Wer beispielsweise mit Tempo 60 statt 80 fährt, verkürzt den Bremsweg um mehr als 30 Meter
- Taucht Wild auf, bremsen Sie sofort kontrolliert ab. Achten Sie dabei auf den nachfolgenden Verkehr. Halten Sie nötigenfalls an. Das Wild ist in seinem Verhalten unberechenbar. Es kann weiter laufen, plötzlich stehen bleiben und auch umdrehen und wieder zurückkommen. Wo ein Tier auftaucht, gibt es noch weitere!
- Machen Sie keine unkontrollierten Lenkbewegungen. Halten Sie bei Gefahr im Zweifel das Steuer fest und bremsen Sie mit aller Kraft. Riskieren Sie lieber eine Kollision mit dem Wild als mit einem Baum oder dem Gegenverkehr.
- Wenn Sie einen Wildunfall erlitten haben, kontaktieren Sie in jedem Fall sofort die Polizei. Getötete Tiere zum eigenen Verbrauch selbst mitzunehmen ist übrigens verboten und wird als Jagdwilderei bestraft.
- Besuchen Sie ein Fahrsicherheitstraining und lernen Sie professionelle Brems- und Ausweichmanöver, die speziell auf Ihr Fahrzeug abgestimmt sind (ABS, ESP, ESP+).
- Wiederholen Sie die Trainings regelmäßig.