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Tornado-Update: Strafanzeigen, Platzverweise und immer noch Lebensgefahr!
(mb) Unbelehrbare Schaulustige haben am Sonntag für zahlreiche Einsätze der Polizei und Hilferufe von Geschädigten des Tornados gesorgt. Die Einsatzkräfte sprachen von regelrechtem Sensationstourismus. Es gab dutzende Platzverweise. Darüber hinaus ermittelt die Polizei nach drei Strafanzeigen und hält ihre dringende Warnung vor den Gefahren nach dem Unwetter vom Freitag und vor neuen drohenden Wettergefahren aufrecht.
PLZ
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Polizei Paderborn
Polizei Paderborn

Im Riemekepark, im Paderquellgebiet und in anderen Schadenbereichen hielten sich viele Passanten nicht an die Absperrungen. Flatterbänder wurden abgerissen oder einfach "unterwandert". Im Bereich des Dörener Feldes waren Wachschutzunternehmen beauftragt worden, Fremde von den zerstörten Betriebsgebäuden fernzuhalten. Auch die Anweisungen der Wachmänner wurden missachtet, sodass diese die Polizei um Unterstützung riefen. In dem Bereich hatte die Polizei gleich mehrere Raumstreifen eingesetzt, die Schaulustige fernhalten mussten. Auch Handwerker und geschädigte Hausbesitzer beschwerten sich mehrfach über Schaulustige, die Aufräum- und Reparaturarbeiten behinderten.

Am Montag dauern die Arbeiten zur Beseitigung der Sturmschäden auf Hochtouren an. An vielen Stellen unterstützt die Polizei mit kurzfristigen Sperrungen von Straßen oder Absicherungen von Gefahrenstellen. Immer noch gibt es lebensgefährliche Bereiche. Auch auf Privatgrundstücken müssen Bewohner vorsichtig sein, denn viele beschädigte Dächer sind noch nicht abgesichert.

Der Deutsche Wetterdienst warnt erneut vor Gewittern, Windböen und Unwettern, die am Montagnachmittag den Kreis Paderborn erreichen können (https://www.dwd.de/DE/wetter/vorhersage_aktuell/nordrhein_westfalen/vhs_nrw_node.html). Jeder sollte die Warnungen ernst nehmen und sich dann nicht im Freien aufhalten - besonders in den noch nicht sicheren Schadensgebieten des Tornados von Freitagnachmittag. Durch herabfallende Dachziegel oder abbrechende Äste besteht Lebensgefahr!

Neben den Sturmschäden sind jetzt auch erste Fälle von Kriminalität im Zusammenhang mit dem Tornado angezeigt worden.

Wegen des Verdachts einer Plünderung ermittelt die Polizei nachdem die Besitzerin eines Textilgeschäfts an der Westernmauer am Samstag Anzeige erstattet hat. Die Geschäftsfrau hatte ihren Laden am Freitag gegen 16.00 Uhr geschlossen. Unmittelbar nachdem der Tornado durchgezogen war, meldete sich eine Geschäftsnachbarin, die mitteilte, dass die Ladentür durch den Sturm aufgedrückt wurde und im Laden alles durcheinander läge. Die Besitzerin begab sich sofort wieder zu ihrem Geschäft und stellte fest, dass Kleidung im Wert von mehreren tausend Euro entwendet worden war. Eine Passantin teilte ihr mit, dass die Tür offen gestanden habe und mehrere Personen im Geschäft waren. In dieser Sache sucht die Polizei dringend Zeugen. Insbesondere die unbekannte Passantin wird gebeten, sich zu melden. Sachdienliche Hinweise unter der Rufnummer 05251 306-0.

Nach einem Vorfall im Riemekeviertel ermittelt die Polizei wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Am Sonntagnachmittag baute ein Dachdecker sein Steigerfahrzeug auf, um Reparaturen an einem Dach auszuführen. Beim Aufstellen musste der Verkehr kurzfristig angehalten werden. Ein Autofahrer fuhr bedrohlich auf den Dachdecker zu und bremste erst kurz vor ihm ab. Er beleidigte den Handwerker, fuhr ihm über einen Fuß und entfernte sich dann.

Am Montag gab es erste Hinweise über illegale Spendenaufrufe. Auf Internetplattformen wurde angegeben, im Auftrag der Stadt Paderborn Spenden für die Opfer des Tornados zu sammeln. Die Stadt Paderborn betont ausdrücklich, dass sie weder online noch analog zu Spendensammlungen aufgerufen hat. (Meldung der Stadt Paderborn: https://www.paderborn.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Paderborn/109010100000208389.php) In diesem Fall hat die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges aufgenommen.

Hilfsangebote für Tornado-Opfer werden von der Stadt Paderborn koordiniert. Hier die Infos und die Hotline: https://www.paderborn.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Paderborn/109010100000208440.php

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