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Telefon-Betrüger machen reichlich Beute
(mb) Wieder ist es fiesen Betrügern gelungen, sich mit schockierten Informationen als Verwandte, Polizeibeamte oder Staatsanwälte auszugeben und eine Seniorin und einen Senior um fünfstellige Summen zu bringen. Beide Opfer haben am Dienstag Anzeigen bei der Polizei erstattet. Möglicherweise gibt es weitere Geschädigte, die sich noch nicht gemeldet haben.
PLZ
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Polizei Paderborn
Polizei Paderborn

Bereits letzte Woche Donnerstag, 11.08.2022, war ein 83-jähriger Mann im Zuge einer massiven Welle von betrügerischen Anrufen (Polizeibericht/Warnung https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/55625/5294847) von den Betrügern angerufen worden. Zunächst war nur Weinen und Schluchzen zu hören, dann behaupte eine weibliche Stimme, die Enkelin des Mannes zu sein: "Opa, ich habe einen Unfall gebaut, wo eine Person zu Tode gekommen ist. Die Polizei will mich jetzt einsperren." Dann war eine andere Frau am Apparat und stellte sich mit Dienstgrad als Polizistin vor. Sie verlangte eine Kaution und klang laut Opfer sehr überzeugend. Der 83-Jährige glaubte die kriminelle Geschichte und wurde mit einem angeblichen Staatsanwalt verbunden. Der legte die "Kaution" auf 35.000 Euro fest. Bevor das Opfer sich auf den Weg zur Bank machte, wurde das Telefonat vom Festnetz aufs Handy verlegt, sodass die Täter selbst beim Geldabheben telefonischen Kontakt zu ihrem Opfer hatten. So wurde ein mehrere Stunden langes Telefonat geführt und schließlich eine Übergabe des Geldes vor dem Haus des Opfers ausgemacht. Es erschien ein Mann, der wortlos einen Umschlag mit dem Geld entgegennahm und wieder verschwand. Erst als der Senior am Samstag auf einen Zeitungsartikel in der örtlichen Presse stieß, wurde ihm bewusst, Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein. So entschied er sich am Dienstag, die Anzeige zu erstatten.

Ähnliches widerfuhr einer 84-jährigen Frau am Montag, 15.08.2022, gegen 15.00 Uhr. Am Telefon behauptete ein angeblicher Polizeibeamter, ihr Sohn habe einen Unfall verursacht und ein Kind verletzt. Der "Polizist" gab das Gespräch an den angeblichen "Pflichtverteidiger" des Sohnes weiter, der behauptete, dass eine Kaution fällig wäre. Er fragte, wieviel Geld verfügbar sei. Das Opfer gab sofort an, 18.000 Euro bezahlen zu können. Sie fuhr zu ihrer Bank und hob das Geld ab. Die Betrüger trugen der Seniorin auf, den Bankmitarbeitern zu erzählen, dass das Geld für sie sei und sie sich endlich etwas gönnen wolle. Am Handy wurde dann ein Geldübergabeort ausgemacht. Um 18.00 Uhr gab das Opfer die Summe wortlos an einen fremden Mann, der damit verschwand.

Auch am Dienstag, 16.08.2022, waren die Täter aktiv. Eine weinende Frau behauptete am Telefon eines 60-Jährigen vermeintlichen Opfers, sie sei die Tochter und habe einen schweren Unfall verursacht. Ein Polizeibeamter verlangte dann 100.000 Euro Kaution. Die Angerufene gab an, dass ihr Mann sich um alle Geldsachen kümmern würde. Nach weiteren Fragen der Betrüger, ob Gold oder Wertsachen verfügbar wären, wurde das Gespräch durch die Täter beendet. Es kam zu keiner Geldübergabe.

Die Polizei warnt nachdrücklich vor den Maschen der Telefon-Betrüger und rät:

Lassen Sie sich nicht schockieren - egal wer sie anruft, egal was am Telefon behauptet wird, egal was für eine Rufnummer angezeigt wird. Wenn es dabei um ihr Geld oder ihre Wertsachen geht, handelt es sich IMMER um Betrug. Sie können und sollten getrost auflegen!

Angehörige älterer Menschen fordert die Polizei auf, diese Botschaft in Gesprächen zu bestärken und regelmäßig zu wiederholen.

Weitere Informationen und Präventionstipps im Internet: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

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