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Motorradfahrer bei Wildunfall schwer verletzt - 150 Wildunfälle im Mai
(mb) Auf der Moosheider Straße in Hövelhof ist am Dienstagmorgen, 30.05.2023, ein Motorradfahrer mit einem Wildschwein kollidiert und schwer verletzt worden. In der Nacht von Montag auf Dienstag ereigneten sich im Kreis Paderborn zehn weitere Wildunfälle.
PLZ
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Polizei Paderborn
Polizei Paderborn

Der 57-jährige Hondafahrer fuhr gegen 05.40 Uhr auf der Moosheider Straße vom Emser Kirchweg in Richtung Sennestraße. Plötzlich lief ein Wildschwein von rechts auf die Straße direkt vor das Motorrad. Es kam zur Kollision und der Motorradfahrer stürzte. Während das Tier nach links auf eine Grünfläche geschleudert wurde, rutschte das 750er Motorrad knapp 50 Meter geradeaus auf der Straße weiter. Der Fahrer blieb schwerverletzt am Straßenrand liegen. Das Wildschwein verstarb am Unfallort. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde der Verletzte mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus nach Paderborn gebracht.

Wildwechsel führt besonders im Herbst und im Frühjahr zu Verkehrsunfällen. Jetzt im Mai wurde die Polizei bereits zu über 150 Wildunfällen im Kreis Paderborn gerufen (zum Vergleich: Mai 2022 - 135 Wildunfälle). Allein von Pfingstmontag 18.00 Uhr bis Dienstag 06.00 Uhr kam es zu elf Unfällen mit Wildbeteiligung - drei Unfälle im Raum Büren, drei bei Delbrück, zwei bei Hövelhof und je einer in Paderborn, Borchen und Lichtenau. Oft enden die Verkehrsunfälle für die Tiere mit schweren Verletzungen oder tödlich. An den Fahrzeugen entstehen meistens leichte bis mittlere Unfallschäden. Aber auch für Fahrzeuginsassen besteht die Gefahr schwerer Unfallfolgen, besonders bei falschen Fahrer-Reaktionen. Für Zweiradfahrer ist die Situation einer Wildkollision immer kritisch.

Die Polizei warnt vor Wildunfällen und rät besonders in der Dämmerung und nachts zur Vorsicht. Stark betroffene Strecken sind mit dem Gefahrenzeichen "Wildwechsel" beschildert. Diese sollten auch entsprechende Beachtung finden, indem die Straßenränder besonders aufmerksam beobachtet werden. Wenn ein Tier die Straße überquert, ist damit zu rechnen, dass weitere Artgenossen folgen. Dementsprechend sollten Fahrer stets bremsbereit sein und dann auch bremsen, wenn es zum Wildwechsel kommt. Wichtig - dabei nicht ausweichen! Der Aufprall auf ein Hindernis oder einen Baum am Straßenrand hat meistens schlimmere Folgen als die Kollision mit dem Tier.

Kommt es zu einem Unfall muss zuerst die Unfallstelle durch Einschalten des Warnblinklichts und durch das Aufstellen des Warndreiecks gesichert werden. Es empfiehlt sich, zur eigenen Sicherheit die vorschriftsmäßig mitzuführende Warnweste zu tragen.

Danach sollte die Polizei informiert werden - Polizeiruf 110. Nur bei einer entsprechenden Unfallaufnahme erstatten Versicherungen die entstanden Schäden. Über die Polizei wird auch der zuständige Jäger angerufen, der sich im Anschluss um das getötete, verletzte oder auch geflüchtete Tier kümmert.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110