Paderborn
(mb) Auch wenn sich das Wetter in OWL noch schwer tut - die Fahrradsaison hat längst begonnen. Neben radelnden Schülern und Pendlern steigen bei Sonnenschein auch viele Freizeitradler wieder in die Pedale. Das ist gut für Gesundheit und Umwelt. Das Vergnügen kann durch Kriminelle jedoch schnell getrübt werden. Fahrraddiebe nutzen die günstige Gelegenheit und haben es insbesondere auf hochwertige Räder abgesehen. E-Bikes sind dabei besonders begehrte Beute.
Wie Sie Ihr Rad vor Diebstahl schützen können, erläutert Kriminalhauptkommissar Peter Gall vom Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Paderborn: Gall: "Schon mit einfachen Mitteln können Sie jedem Langfinger ein Strich durch die Rechnung machen. Aber ganz ohne Investitionen in vernünftige Fahrradschlösser wird es wohl nicht funktionieren. Unser Tipp: doppelt hält besser!"
Laut Gall beginnt der Diebstahlsschutz schon bei der Wahl des Abstellorts von Fahrrädern. "Der ideale Fahrradparkplatz ist gut einsehbar, nachts beleuchtet und bietet die Möglichkeit, das Fahrrad an einen festen Gegenstand anzuschließen", so der Präventionsexperte.
Fahrräder sollten immer mit stabilen, massiven Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschloss gesichert werden. Dabei zählt: Doppelt hält besser! Peter Gall: "Diebe wollen nicht entdeckt werden und schnell agieren. Es gibt kein Schloss, das absolut sicher ist. Deswegen sollte ein Schloss den größt möglichen Widerstand bieten. Ein zweites Schloss verdoppelt die Zeit, die der Täter zum Aufbrechen benötigt." Das Anschließen, beispielsweise an ein massives Geländer, verhindert, dass der Täter das Fahrrad abgeschlossen wegtragen kann.
Gute Schlösser haben ihren Preis. Die Polizei rät, rund fünf Prozent des Kaufpreises eines Fahrrads für die Diebstahlssicherung einzukalkulieren. Da es keine "offiziellen" Sicherheitsklassen für Fahrradschlösser gibt, sollten Beratungsangebote im Fachhandel genutzt werden.
Wird ein Rad dennoch gestohlen, hilft ein Fahrradpass dabei, es wiederzufinden. Wichtige Informationen zum Rad (z.B. Rahmennummer und -größe, Versicherung, Hersteller, Modell, Radtyp, Foto, Eigentumsnachweis) werden darin notiert. Viele Händler stellen einen solchen speziellen Fahrradpass aus; die Polizei rät, beim Kauf danach zu fragen.
Inzwischen gibt es auch versteckte Sender, sogenannte GPS-Tracker, die man am Rad anbringen kann. Sie schicken per SMS einen Alarm ans Mobiltelefon, wenn das Fahrrad bewegt wird. Zudem übermitteln sie ständig den Standort des Rades.
Mehr Informationen zum Schutz vor Fahrraddiebstahl sowie einen Fahrradpasses zum selbst Ausfüllen hält die Polizei im Faltblatt "Räder richtig sichern" bereit. Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden: www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/25-raeder-richtig-sichern
Die Zahl der Fahrraddiebstähle im Kreis Paderborn ist nach Rückgängen in den Vorjahren im letzten Jahr von 949 auf 1145 Taten gestiegen. Dabei schlagen die Diebe nicht nur in dunklen Ecken, an einsamen Plätzen oder schlecht einsehbaren Straßen zu. Auch aus nicht wirksam gesicherten Kellern oder Garagen werden vermehrt insbesondere teure Elektroräder gestohlen.