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Training Radfahrsicherheit an Grundschulen
Training Radfahrsicherheit an Grundschulen (mit Videolink)
22 Schulkinder, brav hintereinander aufgestellt. Niemand tanzt aus der Reihe. Ein Anblick, der auch für vierte Klassen einer Grundschule nicht üblich ist. Und trotzdem erleben ihn die Verkehrssicherheitsberater und die Beamten der Bezirksdienste der Kreispolizeibehörde Paderborn immer wieder, wenn sie mit ihrem Radfahrtraining in den Grundschulen im Kreisgebiet vorbeischauen. So wie nun an der Evangelischen Grundschule in Bad Lippspringe.

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„Das Radfahrtraining ist bewusst auf die vierten Klassen ausgelegt“, sagt Polizeihauptkommissar Rainer Hoberg. „Die Kinder sind neun bis zehn Jahre alt. Sie stehen also vor dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Viele von ihnen müssen erstmalig als eigenständige Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr mitfahren und nutzen für den Schulweg hin und zurück oft das Fahrrad.“ Das Alter ist aber auch die Übergangsphase, zwischen der Pflicht den Gehweg benutzen zu müssen und der Möglichkeit, auf der Straße fahren zu dürfen. Bis zum achten Lebensjahr müssen Kinder auf dem Gehweg fahren. Bis zum zehnten Lebensjahr können sie auf die Straße, ab zehn Jahren dürfen sie es. „Es ist wichtig, dass die Kinder spätestens jetzt die Regeln im Straßenverkehr kennen lernen, damit sie sich behaupten und als Verkehrsteilnehmer durchsetzen können. Dazu müssen sie wissen, dass sie aufgrund ihrer Körpergröße von anderen Verkehrsteilnehmern schlecht wahrgenommen werden. Es geht darum, sie zu sensibilisieren und zu schützen. Das ist unser Ziel“, sagt Hoberg, der die Schulung in Bad Lippspringe gemeinsam mit Polizeioberkommissar Markus Rose, Bezirksdienstbeamter der Polizei in der Badestadt, durchführt.

Das Radfahrtraining besteht aus einem theoretischen und aus einem praktischen Teil 

Das Radfahrtraining gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil. In der Theorie geht es unter anderem um die Verkehrsschilder. Die Vermittlung wird durch die Schulen übernommen, den praktischen Part übernimmt die Polizei. „Wir lassen die Kinder in der Wirklichkeit des fließenden Verkehrs fahren. Nur so können sie es üben“, betont Hoberg. Am Ende des mehrwöchigen Radfahrtrainings stehen eine theoretische Prüfung in Form eines Fragebogens und eine praktische Prüfung, bei der die Kinder auf einer Rundstrecke durch die Stadt verschiedene Verkehrsregeln beachten müssen. Wer sie bestanden hat, erhält einen Fahrradführerschein. An insgesamt 66 Grundschulen sind die Verkehrssicherheitsberater der Polizei zusammen mit den jeweiligen Bezirksdienstbeamten unterwegs. Dabei trainieren sie jährlich rund 3.000 Kinder. „Es gibt auch praktische Tipps von uns für die Eltern. Helle Kleidung ist wichtig, damit die Kinder gesehen werden. Dazu sollten sie einen Fahrradhelm tragen. Die Eltern können ihren Kindern helfen, wenn sie die Strecke zur Schule vorab gemeinsam mit ihren Kindern abfahren und ihnen die Verkehrsregeln verantwortungsbewusst vorleben. Auch nach dem Radfahrtraining ist das gemeinsame Üben weiterhin wichtig“, sagt Hoberg.

Die Schülerinnen und Schüler füllen sich durch das Training sicherer

Bei den Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Grundschule hat das Radfahrtraining auf jeden Fall Wirkung gezeigt. „Ich weiß nun viel besser, was ich im Straßenverkehr machen muss, weil ich die Verkehrsschilder kenne“, sagt die zehnjährige Julika. Ihre Freundin Inessa ergänzt, dass sie nun weiß, wie „ich mich an einer Kreuzung zu verhalten habe.“ Klar ist, dass auch an dieser Grundschule „alle gerne Fahrrad fahren.“ Jetzt hoffentlich ein Stück sicherer.

Die Sicherheit von Zweiradfahrern im Straßenverkehr ist Teil des Behördenschwerpunktes #PassAuf!, mit dem die Kreispolizeibehörde Paderborn seit Anfang des Jahres Verkehrsunfälle und deren Folgen bekämpft. Speziell zum Thema Zweirad wird es vom 3. bis zum 7. Juni eine kreisweite Aktionswoche geben.  

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