Handpuppe "Fine" in der KiTa Hövelhof
„Fine“ unterstützt Polizei bei Verkehrssicherheitsarbeit
„Fine“ und „Polizei-Puppenspielerin“ Ingrid Sandbothe üben in der KiTa des Hövelhofer Familienzentrums mit Lea, Maximilian, Finn-Luca, Alexia, Mats, Luisa, Luca, Saskia, Liam und Sidar am „Bordstein“ das sichere Überqueren der Straße. Neben den Eltern und Großeltern der Kinder nahmen auch die stellvertretende Kindergartenleiterin Susanne Michels, Landrat Manfred Müller (beide hinten links) und Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens (vorn rechts) an der lehrreichen Verkehrserziehungsstunde teil.

„Am Bordstein da ist Halt, damit es da nicht knallt!“ Fine bringt es einfach auf den Punkt - damit Kindergartenkinder es verstehen. Das Überqueren einer Straße ist gefährlich und muss geübt werden. Neuerdings hilft Fine der Polizei und den Kindern dabei. Fine, das ist die Handpuppe der Paderborner Verkehrssicherheitsberaterin Ingrid Sandbothe (49). Die beiden ziehen gemeinsam durch Kindergärten im Kreis Paderborn und klären Kinder sowie Eltern gleichermaßen auf.

 

Landrat Manfred Müller hat sich in der KiTa des Hövelhofer Familienzentrums selbst ein Bild von der im Kreis Paderborn neuen Methode polizeilicher Verkehrserziehung gemacht. Müller: „Straßenverkehr ist gefährlich. Oft sind schon wir Erwachsene überfordert, um die vielfältigen Gefahren zu meistern. Kinder erkennen die Gefahren oft noch nicht. Ihre Sicherheit liegt mir und uns allen sehr am Herzen. Deswegen sind wir immer offen für effektive Methoden, um Mädchen und Jungen kindgerecht sicheres Verhalten zu vermitteln. Und mit Fine gelingt das hervorragend.“

Das können die im Kindergarten anwesenden Eltern und Großeltern bestätigen. Ihnen erläuterte Ingrid Sandbothe zunächst in Abwesenheit der Kinder, um was es beim sogenannten „Bordsteintraining“ geht. „Wir Erwachsenen haben schon allein durch unsere Körpergröße einen besseren Überblick im Straßenverkehr“, erläutert Sandbothe und fordert die Eltern auf, sich so klein wie ihre Kinder zu machen, wenn sie ihnen Gefahrensituationen erklären.

Nichts anderes macht sie selbst in ihrem Programm, bei dem sie neuerdings durch ihre Handpuppe Fine unterstützt. Im Frühjahr 2018 hatte Ingrid Sandbothe am Polizeiseminar „pädagogisches Puppenspiel“ im Rahmen der Verkehrsunfallprävention teilgenommen. Während der dreiwöchigen Schulung stellte die Polizistin ihre Handpuppe selbst her und nannte sie „Fine“. Dann galt es Fine eine Geschichte zu geben und sie mit in den Unterricht für Kindergartenkinder „einzubauen“.

 

Sandbothe: „Meine Handpuppe ist nicht der Mittelpunkt meiner Präventionsarbeit. Sie ist ein hilfreicher Baustein, um die Kommunikation mit den Kindern zu erleichtern.“

So taucht Fine auch nur für gut zehn Minuten in der Lerneinheit aus einer Tasche auf, in der sie „eingeschlafen“ war. Gemeinsam wecken die Kinder das kleine Puppenmädchen: „Fiiiineee!" hallt es lautstark durch die Kita. Und als Fine wach ist erzählt sie, wie sie auf dem Weg zu ihrer Freundin fast vor ein Auto gelaufen wäre. Gemeinsam üben Fine und Polizeihauptkommissarin Sandbothe mit den Kindern, auf was zu achten ist, wenn man die Straßenseite wechseln möchte.

„Am Bordstein da ist Halt, damit es da nicht knallt“, rufen alle gemeinsam und stampfen laut mit dem Fuß auf. Dann zwei Mal in beide Richtung gucken. Wenn dann sie Straße frei ist heißt es: „Nicht rennen, aber auch nicht pennen!“ Zügig wird die Straßenseite gewechselt. Im Kindergarten simulieren farbige Seile die Borsteinkanten. An das gemeinsam Gerufene und das Aufstampfen können sich die Kinder erinnern und damit auch an die Vorsichtsmaßnahmen.

 

Nachdem Ingrid Sandbothe die kleine Fine schnell zu ihrer Freundin gebracht hat - die hat nämlich Fine zu ihrem Geburtstag eingeladen - geht die Polizistin mit den Kindern nach draußen und übt am „echten“ Straßenrand weiter…

 

Eltern, Omas und Opas sind anschließend aufgefordert, regelmäßig mit den Mädchen und Jungen im Straßenverkehr zu üben, den Kleinen aber nicht zu viel zuzumuten und sich selbst immer wieder in die Perspektive der Kinder zu begeben, um ein bisschen mit den Augen der Kleinen zu sehen. Gefahren sind so noch schlechter erkennbar, umso mehr Vorsicht muss gelernt werden.

 

Im Kreis Paderborn sind im Jahr 2017 insgesamt 155 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt worden. 88 verletzte Kinder weißt die aktuelle Unfallstatistik bis September 2018 auf.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110